Im Allgäu unterwegs

Gruppenfoto See

Jugendteam und Franziskusschüler im Allgäu unterwegs!

Acht wundervolle Tage im Allgäu in Hagspiel bei Oberstaufen verbrachte eine Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern der Franziskusschule und 5 Betreuerinnen und Betreuern des Jugendteams St Willehad in den Herbstferien. Unter der Leitung von Schulsozialarbeiter Thomas Kurth wurde die wunderschöne Natur des Allgäus bei Wanderungen, beim Klettern und bei einer Höhlentour erkundet. Einige Jugendteambetreuer waren wie immer dabei, um diese Freizeit zu ermöglichen.

 

Hier ein persönlicher Erlebnisbericht:

Bereits zum sechsten Mal ging es also in den Herbstferien ins wunderschöne Allgäu, dem – neben dem Pfälzer Wald – wohl „größten Abenteuerspielplatz Deutschlands“. Wie immer hatte ich einige fleißige Betreuer*Innen des Jugendteams dabei, um die 13 Kinder zu betreuen und zu bespaßen.

Wir fuhren am Dienstagnachmittag vor den Ferien los und erreichten unser Zwischenziel Kitzingen, bzw. Christelried im Steigerwald gegen 23 Uhr. Dort übernachteten wir in einer einfachen Hütte in Matratzenlagern, so dass wir am Mittwoch gegen Mittag im Allgäu waren. Wir nutzten die Zeit, um nach dem Einkauf und dem Zimmereinräumen schonmal eine erste Tour zu starten. Steil bergan ging es von unserem Quartier in Hagspiel, einem alten Bauernhaus, welches zum Jugendübernachtungshaus umfunktioniert wurde. Da kamen einige schon tüchtig ins Schwitzen, konnten aber dank des tollen „Dreiländerblicks“ die Tour genießen. Leider fing es wie vorhergesagt an zu regnen, so dass wir den Rückweg antreten und uns durch zunehmend tieferen Schlamm kämpfen mussten.

Katze

Am nächsten Tag bestiegen wir den „Hochhäderich“ und erlebten eine tolle Kammwanderung, also eine Tour auf dem Grat eines Bergrückens, bei der es rechts und links jeweils tief runter ging. Die Jungen und Mädchen verhielten sich super diszipliniert, so dass es keinen Grund zu größerer Sorge gab, wenngleich das Risiko bei derartigen Wanderungen nicht zu unterschätzen ist. Immer wieder wurden die schönen Ausblicke nach Österreich, in die Schweiz und ins deutsche Alpenvorland bestaunt, genossen und fotografiert. Sogar den Bodensee konnte man in voller Länge bestaunen. Später kam sogar die Sonne raus und so wurde es auch angenehm warm – eine perfekte Herbsttour! An der Hörmoosalpe genossen wir die bayerische Gemütlichkeit und die Kinder vergnügten sich mit allerlei Spielen, z.B. Discgolfwerfen oder verliebten sich spontan in die Katzen, die da so rumsprangen…!

Die nächsten Tage standen im Zeichen eines Wetterumschwungs und so einigten wir uns darauf, es ruhig angehen zu lassen. Eine Tour durch einen Tobel, also einen Gebirgsbach, der in Wasserfällen ins Tal fließt, ein Schwimmbadbesuch und sogar ein ganzer Pausentag mit Kuchen- und Keksebacken, Spielen im Haus, Toben in der Spielscheune und kurze „Shoppingtour“ in Oberstaufen waren genau richtig, um sich zu erholen.

Tobel

Sonntag, allen Wetterkapriolen zum Trotz, sollte es das besondere Highlight geben: Die Erkundung der Schneckenlochhöhle, der längsten frei zugänglichen Höhle Vorarlbergs. Vor vier Jahren haben wir sie zum ersten Mal entdeckt und im Alleingang erkundet. Dieses Mal wollten wir wieder wie vor zwei Jahren auch auf Heinz, unseren Höhlenforscher vertrauen! Heinz, ein Bregenzer Sozialpädagoge und Speläologe, der die Höhle in- und auswendig kennt, traf uns am Parkplatz einer Alpe, von wo aus es dann rund 1,5 Stunden zur Höhle, teils recht steil bergauf ging. Zwei Bäche mussten wir durchqueren, einer davon kam direkt aus der Höhle – wir sollten ihn später noch wiedertreffen!

Bachquerung
Achtung Rutschgefahr: Auf dem Weg zur Schneckenlochhöhle im Bregenzer Wald mussten auch zwei Bäche überquert werden.
Hein Höhle
Unser Höhlenführer Heinz konnte uns viel zur Schneckenlochhöhle erklären.

Mehrere hundert Meter mit Helm und Lampe auf dem Kopf in die Dunkelheit ging es schließlich, teilweise nur kriechend und robbend. Den nun unterirdischen Bach vom Hinweg konnten wir als kleinen Wasserfall in der Höhle bestaunen und später kriechend durchqueren. Nass, schlammig, rutschig aber unglaublich beeindruckend. Die Höhle ist zu Beginn so groß, dass mehrere Busse gleichzeitig drin parken könnten, später ist sie unglaublich verwinkelt und klein; im Labyrinth würde man ohne Führung sicherlich schnell die Orientierung verlieren…

Höhle 1
Es fließt auch ein kleiner Bach durch die Höhle – hier sehen wir den Wasserfall.

 

Nach der Tour verabschiedeten wir uns von Heinz, der uns nicht nur sicher geführt, sondern auch geduldig durch die Kletterpartien und Bachquerungen geführt hat.

Höhle 2
Verdammt eng: Die engsten Stellen im „Labyrinth“ waren nur kaum mehr als schulterbreit und manchmal nur kniehoch. Keiner blieb stecken! 😉

Mit dem „Höllritzereck“ und dem „Bleicherhorn“ konnten wir noch zwei wunderschöne Gipfel mit sensationellen Ausblicken am letzten Tag genießen, die weit ab vom Touristentrubel liegen.

Jeden Abend versammelte sich die Gruppe im schönen Aufenthaltsraum der Hütte und spielte „Werwolf“, wobei das Spiel von Abend zu Abend besser lief und die Kinder selber die Moderation übernahmen.

Ob sich der Aufwand lohnt, für die Freizeit rund 10 Stunden Fahrtzeit, im Vorfeld etliche Stunden an Vorbereitung, Kuchenverkäufe, Sponsorenlauf etc. in Kauf zu nehmen wird im Vorfeld oft gefragt: Jeder der einmal dabei war, wird dies definitiv bejahen!

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an die Betreuer Matze, Alex, Niklas (allesamt ehemalige Franziskusschüler) sowie Fynnja die alle einen ganz tollen Job gemacht haben und sich in ganz hervorragender Weise in den Dienst der Freizeit und der Gruppe gestellt haben.

Im nächsten Jahr geht die Herbstfahrt, die immer für die Klassen 7 und 8 vorgesehen ist, wieder in den Pfälzer Wald, zum Klettern, Burgen erkunden etc.

Thomas Kurth

 

Betreuer
Die Betreuer des Jugendteams (v.l.n.r.: Alex, Fynnja, Matze, Niklas, Thommy)